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22.03.2003: (Liverpool (Großbritannien)) "2003-03-22 Zum guten Schluss..."    [geschrieben von rainer]

Die Tage sind gezählt, die Zeit ist abgelaufen, die Zeit des Wartens ist vorüber. Während die ganze Nation rund um die Uhr Nachrichten mit den neuesten mehr oder weniger spektakulären Bombeneinschlägen in Bagdad zum Abendessen konsumiert wie einen Hollywood Streifen hab ich mittlerweile die Schnauze voll. Naja, nicht wirklich, aber ich sitze hier auf gepackten Koffern und heute Abend geht es dann (endlich?) wieder gen Heimat. Der richtige Zeitpunkt, noch mal die letzten Wochen Revue passieren zu lassen.. Mein Gott hört sich das melancholisch an..



Vielen Dank an dieser Stelle an Kirsten, die die einzige war, die sich getraut hat, an dem englischen Kulturschock teilzunehmen und mich für ein paar Tage besucht hat. Ich bin noch nie soviel gelaufen in den paar Tagen und wahrscheinlich hab ich an den Tagen mehr Museen und sonstige Sehenswürdigkeiten gesehen, als in der restlichen Zeit, die ich hier war. Aber ich musste ja schließlich vor den kritischen Augen der Daheimgebliebenen den Kulturkenner raushängen lassen. So haben wir uns zahlreiche Museen und Kirchen und was nicht alles angetan. Die Engländer und Ihre Kathedralen sind da eine besondere Erwähnung wert. Während unseres Besuches in der anglikanischen Kathedrale fand in der Kirchenmitte der Sportunterricht einer hiesigen Grundschule statt, direkt neben dem Souvenirshop und der Snackbar, damit man das Frühstück auf den Gottesdienst ausdehnen kann. Die katholischen Kathedrale könnte von innen auch eine riesige Disco sein. Da, wo normalerweise unter der Kirche irgendwelche Heiligen begraben sind, befindet sich die Tiefgarage für den allwöchentlichen Ansturm der Gläubigen. Und in der Krypta, wo man eigentlich Tote erwartet, fand das diesjährige Liverpool Bierfestival statt. Und ich muss zugeben, dass das Bier auch schon ganz schön abgestanden geschmeckt hat. Ich hab zwar nicht alle der ca. 400 Biere probiert, aber ich war froh, das ich hinterher in der Kneipe ein normales englisches Bier trinken konnte, und das will schon was heißen. Stellt Euch einfach nur vor, wie ein Bier wohl schmeckt, welches „Lamp Oil“ heißt.. Was freu ich mich schon wieder auf ein kühles Gerstensaftkaltgetränk, welches mit Kohlensäure gezapft wird und dem Reinheitsgebot entspricht..

Um auch mal wieder einen auf fleißigen Studenten zu machen, bin ich ein paar Tage später mit meinen Studienkollegen nach Leeds gefahren, um an der Nordwestausscheidung für das Student Planning Quiz teilzunehmen, welches jedes Jahr von der Zeitschrift ‚planning’ veranstaltet wird. Und in den letzten vier Jahren hat immer das Department of Civic Design diese Vorausscheidung gewonnen. So auch dieses Jahr, leider nicht das Team in dem ich war, aber dafür die Profis aus dem zweiten MCD Jahr, die einen dicken Scheck über 300 Ocken mitgebracht haben. Mit einem guten dritten Platz (von acht) haben unser Team leider ganz knapp einen Platz für das Finale in London verpasst, in dem unser Second year Team ebenfalls erfolgreich war und noch mal 1500 Eier abgezogen hat. Dafür gab’s noch für uns ein tolles T-Shirt in XXXL und eine schicke Tasche, in die zum Glück mein Laptop genau reinpasst.

Das war eigentlich schon alles Aufregendes, die restlichen Wochen hab ich mit Studieren und Parties verbracht (Insider: Synthese der Antonyme). Das Wetter war in den letzten Tagen auch mal echt super zur Abwechslung und da kann man auch ganz schön die Natur rund um Liverpool genießen. Die Abschiedsparties wurden gefeiert und ich werde sicherlich alle Leute hier vermissen. Naja, vielleicht nicht die Rotzblagen in Kensington, die es geschafft haben, dass unsere tollen Glascontainer nach zwei Wochen wieder abgezogen worden sind und bis jetzt noch nicht wiedergekommen sind. Und auch dem ekeligen Ice Cream Van, der den ganzen Abend hier durch die Straßen fährt und mich mit seiner immergleichen Bingel-Melodie in den Wahnsinn treibt werde ich keine Träne nachweinen. Ein Besuch ist Kensington also alle Male wert.. Ein Highlight ist sicherlich die Verkehrsverengung in unserer Strasse, welche gute Chancen auf eine Holz-Rau-Verkehrsverengung der Woche hätte. Leider hab ich kein Photo gemacht, aber man stelle sich eine bordsteinhohe Verengung vor, so dass nur noch Fahrräder hindurch können. Und damit auch wirklich keine Autos durchfahren, wurden ein einer Seite noch mal ein paar Betonklötze draufgesetzt, so dass die Barriere fast 30 cm hoch ist. Das hält manchen Autofahrer trotzdem nicht davon ab, darüber zu fahren, so das man dort des Öfteren Teile von abgerissenen Frontschürzen rumliegen sieht. Das Beste war sicherlich ein komplette Auspuffanlage, die da mal lag. Mein Gott, manche Leute sind echt nur bescheuert.

Wie dem auch sei, viele Eindrücke werde ich wohl nicht vergessen von den tollen sechs Monaten, die ich hier verbracht habe. Tut mir leid, wenn das ganze so triefend rüberkommt, aber Abschied nehmen ist halt schwer.. That’s it!


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