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08.03.2005: (Kairo (Ägypten)) "Reisetagebuch - 08.03.2005"    [geschrieben von AlexSapp]

Da ich mir keinen Wecker gestellt sondern gehofft hatte, dass die geoeffnete Gardine dafuer sorgen wuerde,dass ich zeitig aufstehe, verpasste ich heute erneut die Chance, die Zeitumstellung hinter mir zu lassen und schlief wieder bis Mittag. Nach Fruehstueck und Hotelwechsel war es daher bereits 13 Uhr, als ich am Aegyptischen Museum in Kairo ankam. 40 Pfund sind etwas mehr als 5 EUR Eintritt, was fuer die unbezahlbaren Exponate aus 5.000 Jahren aegyptischer Geschichte ein vertretbarer Preis ist.

Das Museum ist nicht gerade klein, so dass man gut 3 Stunden braucht, selbst wenn man einige Raeume nur aeusserst oberflaechlich beschaut. Fuer die Ausstellungsstuecke des Alten, des Mittleren und des Neuen Reiches sowie fuer den Grabschatz des Tutenchamun nahm ich mir allerdings ausreichend Zeit. Es ist interessant zu sehen, zu welch handwerklich komplizierten Leistungen die Aegypter bereits im Jahr 3.000 vor Christus im Stande waren.



Auch ist es faszinierend, welch enorme Rolle der Nil in Aegypten spielte und immer noch spielt. Auch heute konzentrieren sich 99% der ueber 60 Millionen Einwohner auf den 4% Landesflaeche die durch die jaehrlichen Nilfluten ueber jahrtausende zu landwirtschaftlich oder staedtebaulich nutzbarer Flaeche wurden.



Allerdings wirkt das Museum, das von Aussen eines der bestgepflegten Gebaeude der Stadt ist, von Innen zum Teil aelter als einige Ausstellungsstuecke. Die Nummerierung und Beschriftung ist aus 3 verschiedenen Erfassungsepochen und die Beleuchtung so schlecht, dass jeder Guide eine Taschenlampe dabei hat, um interessanta Details an Statuen oder Grabsteinen sichtbar zu machen. Auch koennte man schon eher sagen, dass es verboten ist, Kameras mit hinein zu nehmen, anstatt kurz hinterm Gebaeudeeingang jeden zurueck zum Tor zu schicken, der eine Fotokamera bei sich hat, um sie dort in die mit Check-in gekennzeichnete Verwahrung zu geben.



Nach dem Besuch im Museum ging ich ueber die Et-Tahir Brueke auf die Nilinsel Gesira, vorbei an der Oper und am 187 Meter hohen Kairoturm und weiter auf die westliche Nilseite. Die dortigen Stadtteile sind deutlich ruhiger und hier sind auch viele auslaendische Botschaften und die Universitaet von Kairo zu finden. Ich sah mir die beeindruckenden Universitaetsgebaeude an und ging dann weiter nach Sueden zum zoologischen Garten, den ich nur von ausserhalb des Zauns sah, da bereits keine Besucher mehr eingelassen wurden.



Ueber die Er-Roda Insel ging ich zurueck in den oestlichen Teil der Stadt, wo ich einen Markt fand, auf dem ich einige Fotos machte, auf denen sich zunaechst hauptsaechlich Tomaten, danach eher stolze Verkaeufer mit ihren Tomaten praesantierten. Mit der Metro fuhr ich zurueck ins Zentrum, wo ich mich in eine Teestube setzte. Noch bevor ich meinen ersten Tee bekam wurde ich von einem Aegypter angesprochen, an dessen Tisch ich mich dann setzte.



Da ich nicht Backgammon spiele und kein Schachspiel zur Verfuegung stand, mussten wir uns weiter unterhalten. Weil es unten sehr voll wurde und der junge Mann nach einem Telefonat keinen Sitzplatz mehr hatte, da meine Kenntnisse des Arabischen nicht ausreichten, den 3 alten Maennern zu erklaeren, dass nicht nur mein, sondern auch ein zweiter Stuhl belegt sei, gingen wir ins Obergeschoss, wo wir uns zu einem in Frankreich lebenden Journalisten mit libanesischer Herkunft setzten und uns dort noch eine gute Stunde ueber Aegypten unterhielten, wobei ich immer wieder das Gefuehl hatte, dass der Aegypter in mir einen potenziellen Geschaeftspartner vermutet, mit dem man aus den grossen Preisunterschieden zwischen Deutschland und Aegypten Kapital schlagen kann.



Ich versuchte ihm zu erklaeren, dass das nicht so einfach sei, wie es vielleicht aussieht und dass ich leider auch nicht weiss, was ein Kilogramm Baustahl neu oder gebraucht in Deutschland kostet. Als wir nach 2 Tee und einem Kaffee die Runde aufloesten, da es bereits fast 22 Uhr war, erklaerte er mir, dass ich eingeladen sei und dass er auch morgen Abend wieder dort sei, falls ich jemanden zum Unterhalten suche, da er es sehr seltsam fand, dass ich ganz allein reise.

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