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07.05.2005: (Zanzibar (Tanzania)) "Reisetagebuch - 07.05.2005" [geschrieben von AlexSapp]
Heute war ich den ganzen Tag in den Gassen von Stone Town, der Altstadt von Zanzibar Town unterwegs. Mein erster Weg fuehrte mich ueber den mir bereits bekannten Weg zu alten arabischen Fort, das ich einmal umrundete. Direkt neben dem Fort steht das sogenannte House of Wonders, das erste Haus mit Elektrizitaet und einem Fahrstuhl in Ostafrika. Es wurde 19. Jahrhundert vom Sultan von Zanzibar gebaut und ist mit seinem mittigen Uhrturm ein schoenes Fotomotiv. Ob es die 3 USD Eintritt wert ist, kann ich nicht sagen, da ich stattdessen in das ebenfalls an der Mizangi Road am Ufer liegende Palace Museum ging.
Auch dies Gebaeude ist laengst nicht mehr ganz so weiss, wie es frueher einmal war, als noch bis 1964 die Sultane von Zanzibar hier residierten. Ein paar interessante Stuecke sind dort zwar zu sehen, wie beispielsweise grosse Gemaelde vom Franzl und der Sissi, die die kaiserliche Familie von Oesterreich-Ungarn dem Sultan anlaesslich eines Handelsabkommens geschenkt haben, doch hatte ich von einem Sultanspalast doch etwas mehr erwartet.
Von dort ging ich am zurecht Big Tree genannten Baum vorbei bis zum Hafen. Auch der hiesige Hafen hat einen Fischmarkt und die Umgebung ist wenig einladend, dafuer sehr echt. Als ich dort war, konnte ich Einheimische beobachten, die gerade Kohle von einem Dhow abluden, einem seltsam getarkelten Einmaster ohne Motor, die hier noch sehr oft fuer den Transport preiswerter Gueter genutzt werden und fuer Touristen als Fotomotiv beim Sonnenuntergang sehr beliebt sind.
Von dort ging ich in die Neustadt, in der es einige sehr lebhafte und untouristische Marktstrassen gibt, die weniger chaotisch sind als der Karaikoo Markt in Dar es Salam. Ich setzte mich dort an einen kleinen Tisch zu einem alten Verkaeufer, aus dessen Kannen er zu meiner Ueberraschung kein Tee sondern Kaffee ausschenkte. Auch das war mir recht. Gut gestaerkt kaufte ich mir ein neues T-Shirt, obwohl noch keines meiner Shirts ersetzt werden muss. Doch geht meine Reise dem Ende entgegen und ich muss ja schliesslich die guenstigen Maerkte nutzen, um nicht mit Platz im Rucksack zurueckzukehren.
Zu Mittag ging ich ins China Plate Restaurant, wo es ein recht guenstiges Mittagsmenu gibt. Zudem hat man vom Dachgeschoss des Gebaeudes eine gute Sicht aufs Meer und ein paar umliegende Gebaeude. In einem Internetcafe verfolgte ich danach die erste Qualifikation zu den Fernando Alonso Festspielen in Barcelona. Jarno Trulli aergerte die Fans etwas, doch Alonso und Kimi sind ebenso in der selben Zehntelsekunde wie Jarnos Teamkollege Ralf Schumacher. Dass Raikkonen trotz eines kleinen Fehlers da vorn zu finden ist, macht ihn fuer Sonntag zum Favoriten.
Am Nachmittag strollte ich durch die wirren Gassen von Stone Town und kam dabei am High Court und an den mickrigen Victoria Gardens vorbei. Ich fand auch das St. Monicas Hostel, in dessen Kellergeschoss sich Sklavenkammern befinden. In einem kaum 50 Zentimeter hohen und unbelauchteten kleinen Raum wurden 50 bis 70 Sklaven die letzten 2 oder 3 Tage vor ihrer Versteigerung und anschliessender Verschiffung aufbewahrt wurden. Die Ueberlebenden waren stark genug, um einen guten Preis auf dem Markt zu erzielen.
Dort wo frueher die Versteigerungen stattgefunden haben, steht nun die Kathedrale, mit dessen Bau direkt nach dem Verbot der Sklaverei im Jahre 1873 hier begonnen wurde.
Von dort ging ich zum Darajani Market, einem grossen Lebensmittelmarkt in und um einem alten Marktgebaeude, wo erste Staende mit den Vorbereitungen fuer das Abendessen begannen, was mich daran erinnerte, dass mein Mittagessen auch schon wieder eine gute Hand voll Stunden her war. Ich machte mich folglich wieder auf den Weg zu den Forodhani Gardens, wo ich mir einen wunderschoenen Sonnenuntergang ansah, bis die ersten Staende so weit waren, dass ich mir ein paar gegrillte Gambas und dazu ein Glas Zuckerrohrsaft kaufte.
Nach einigen weiteren Grillspiessen und einer Zanzibar Pizza zum Abschluss wollte ich gerade zurueck ins Hostel gehen, als ich von 2 Jungen angeprochen wurde, die an mir ihre Englischkenntnisse ausprobieren wollten. Es dauerte fast 20 Minuten, bis ich mein Misstrauen den beiden gegenueber abgelegt und akzeptiert hatte, dass sie wirklich nichts verkaufen wollten. Ich unterhielt mich bestimmt noch eine ganze Stunde mit den beiden, wobei zwischendurch der kleine Bruder einer der beiden vorbei kam, der ein derart undeutliches Englisch sprach, dass ich nur gut die Haelfte aller Wort verstand. Trotzdem war es recht interessant mit den 3 Jungs zu sprechen.
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