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07.06.2004: (Trabzon (Türkei)) "Reisetagebuch - 07.06.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Heute bin ich direkt nach dem Fruehstueck vom Dorf aus losgewandert. Mangels Ortskenntnis setzte ich mir nur das Ziel, einen Gipfel zu erklimmen. Nachdem ich schon vor Mittag die Baumgrenze erreicht hatte, dachte ich schon, es koennte ein gemuetlicher Tag werden. Ich bin weniger schnell gewandert als noch am Vortag, dafuer war die Strecke auch deutlich steiler.

Inmitten der Wolken sollte es dann doch 15.00 Uhr werden, bis ich mein Tagesziel erreicht hatte. Dazu musste ich einige Male durch Schneereste stapfen und sehr steile Wiesen hochklettern, die mich fast alle 5 Minuten zu einer kleinen Pause zwangen. Wegen der Wolken, in denen ich mich befand, hatte ich auch immer wieder mit sehr schlechter Sicht zu kaempfen, was gerade dann etwas unguenstig ist, wenn man keine Wege hat, an denen man sich orientieren kann.



Aber ich habe den Gipfel erreicht und konnte waehrend einer kurzen Wetteraufklaerung auch erkennen, dass dieser der Hoechste in der gesamten Umgebung war. Da es aber leider kein Gipfelkreuz oder Aehnliches gab, kann ich nur vermuten, einen 3000er bestiegen zu haben. Weil ich nun auch wieder hinunter musste, aber durch den Aufstieg schon ein wenig angestrengt war, habe ich zur Ueberwindung einiger Schneeflaechen meine Regenjacke kurzerhand zum Schlitten umfunktioniert und rodelte so einige hundert Meter talwaerts. Da ich aber sowohl durch die Regenjacke hindurch als auch durch aufgewirbelten Lenk- und Bremsstaub recht nass geworden bin, gab ich das Ganze nach 2 Rodelpartien wieder auf. Spass gemacht hat es aber allemal.



Zurueck im Ort musste ich feststellen, dass die letzten Paar Tage nicht nur koerperlichen Tribut zollten, auch hatte sich eine ganze Menge schmutziger Waesche angesammelt. Ich lieh mir daher von den Eigentuemern der Pension eine grosse Plastikwaschwanne und wusch per Hand alles, was ich auf der Reise ueberhaupt schon einmal angehabt hatte.. Nach 2 1/2 Stunden sehr schweisstreibender Arbeit war meine Waesche wieder rein und hing auf dem Balkon ueber der Leine, die ich mangels Haken, Oesen, Naegel oder Baumloecher zwischen 2 Stuehlen aufspannen musste. Da diese auch gegen Wegrutschen gesichert werden mussten, ergab sich auf dem Balkon schon eine recht ansehnliche, wenn auch eigenwillige, Konstruktion. Ich hoffe nur, dass morgen frueh zwischen 5 und 10 Uhr auch die Sonne scheint und ich nicht die ganzen Sachen halbnass einpacken muss.




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