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23.02.2005: (Bogota (Kolumbien)) "Reisetagebuch - 23.02.2005"    [written by AlexSapp]

Eigentlich war der Tag sehr langweilig, da ich die meiste Zeit im Bus von Cali nach Bogota gesessen habe. Ich kam tatsaechlich um 5 Minuten vor 5 Uhr am Busbahnhof an und brauchte gute 20 Minuten, um den guenstigsten Anbieter nach Bogota ausfindig zu machen. Zumindest den Guenstigsten, von denen, die um diese Zeit geoeffnet hatten.

Ich musste mir an einem der Geldautomaten auch noch Bargeld besorgen, da ich an der Grenze in Ipiales lediglich 20 USD getauscht hatte, die aus Ecuador uebrig geblieben waren. Diese gingen fuer die Fahrt nach Cali fast komplett drauf, da Reisen in Kolumbien offensichtlich deutlich teurer ist, als in Bolivien, Peru oder Ecuador. Auch die Fahrt nach Bogota kostet mich 13 EUR, waehrend andere Anbieter 17-18 EUR haben wollten.



Nach dem Fruehstueck im Busbahnhof von Cali fuhr ich dann um 6 Uhr los. Zunaechst ging es eine Weile geradeaus, doch nach 1 1/2 Stunden fingen die Berge wieder an, da man von Cali nach Bogota zwei Bergketten der Anden ueberqueren, bzw. die zweite nur erklimmen muss, da Bogota darauf liegt.



Die Landschaft war einmal mehr die ganze Zeit sehenswert, wenn wir auch waehrend der ersten Stunden ob des vielen Nebels nicht viel davon hatten. Von einem Stopp fuer ein fruehes Mittagessen abgesehen war die Zeit bis zur Ankunft in Bogota um 17 Uhr nicht sehr ereignisreich. Ich hatte mir ueberlegt, im heutigen Tagesbericht ueber die sehr sicher wirkenden Busbahnhoefe und ueber die so friedlich wirkenden kleinen Orte am Wegesrand und die huebsch beblumten Fincas ca. 50 bis 100 Kilometer vor der Hauptstadt zu schreiben. Angesichts dessen, was danach noch passierte, sehe ich davon jedoch ab.



Ich shoppte ein wenig nach Tickets nach Cartagena, doch diese sind nirgendwo unter 30 EUR zu bekommen. Am Busbahnhof bekam ich einen Stadtplan von der zuvorkommenden Touristeninformation und nahm dann einen Minibus in die Stadt. Da dieser nicht in die Altstadt fuhr, entschied ich fataler Weise, die gut 1,5 Kilometer bis in die Altstadt zu Fuss zu laufen.



Mir fielen dabei einige merkwuerdige Gestalten auf, doch dachte ich mir dabei nichts, da sowohl mein grosser als auch mein Tagesrucksack verschlossen waren und ich bei einsetzender Daemmerung auf einer sehr belebten Strasse unterwegs war. Ploetzlich wurde ich jedoch von 3 oder 4 jungen Maennern unter einen Baum gezerrt.



2 von ihnen waren mit Messern bewaffnet und sie sagten money!, money!. Erstmals auf dieser Reise bekam ich wirklich Angst und wollte mein Portemonnaie greifen um es ihnen zu geben. Ich kam aber nicht dazu, da mindestens 6 Arme an mir herumzerrten und einer der Maenner mit Messer ploetzlich anfing, vor meinem Hals an meinem Rucksack herumzuschneiden, um mir zumindest den Tagesrucksack zu entreissen.



Etwas in Panik sagte ich "I give you the money", was ich mehrmals wiederholte, waehrend ich eines der Messer an meinen Rippen spuerte. Die Jungs gingen so unkoordiniert vor, dass ich nur wiederholte "I give you the money", wobei ich immer lauter wurde. Haetten sie mir etwas ruhiger die Chance gegeben, mein Geld auszuhaendigen, haette ich sogar noch einen Kuli oder Aehnliches draufgelegt, doch nach recht kurzer Zeit interessierten sich so viele Passanten fuer das, was an dem Baum am belebten Gehweg vor sich ging, dass die Maenner in verschiedene Richtungen flohen und garnichts mitnahmen.



Wie man es von Kolumbien erwartet, dauerte es nur 5-8 Sekunden, bis ich ein Polizeimotorrad sah, so dass ich nicht weiss, ob dies nicht der eigentliche Grund fuer das Verschwinden der Kriminellen war. Von der Polizei hatte ich allerdings etwas mehr erwartet.



Hilfe suchend ging ich zum Motrorrad, doch einer der beiden Polizisten sprintete hinter einem der Maenner her, waehrend der andere mit seinem Motorrad einem zweiten folgte. Da ich einen der Maenner nur wenige Meter hinter mir sah, wartete ich nicht auf die Polizei, sondern ging forschen Schrittes einen Block weiter, um ein Taxi anzuhalten, da die Strasse an der der Ueberfall passierte, nur in die Gegenrichtung fuehrte.



Im Taxi stellte ich fest, dass mir nichts fehlte und dass auch meine Rucksaecke nicht beschaedigt waren, da die Maenner offensichtlich keine besonders guten Messer verwendet haben. Das Taxi setzte mich direkt vor der Tuer des von mir ausgewaehlten Hostels ab, in dem ich zwar knapp ueber 5 EUR fuer ein Bett in einem 2-Bett Dormitory zahle, doch war ich erstmal froh, sicher zu sein.



Als ich mich zum Duschen auszog, stellte ich fest, dass das Messer an meiner Seite zu zwei winzigen Wunden gefuehrt hatte, die nicht mehr bluteten, doch immerhin 2 kleine blutige Flecken in meinem Shirt hinterlassen hatten, was ich natuerlich erstmal fotografierte und mich danach ein wenig zum Ausruhen hinlegte.

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