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25.09.2004: (Luang Prabang (Laos)) "Reisetagebuch - 25.09.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Der letzte Abend in Thailand ist angebrochen. Ich sitze bei Grillenzierpen im Gartenrestaurant des SP Guesthouse und sehe einen auf Thai synchronisierten amerikanischen Film. Mit 80 Bath (1,60 EUR) ist dies eine der preiswertesten Unterkuenfte meiner bisherigen Reise. Keineswegs allerdings die Schlechteste. Ich bin in Chiang Khong, einer Grenzstadt zu Laos am Mekong River. Ich habe schon ein paar Minuten am Ufer gesessen und mir Laos angesehen.Der Mekong ist hier bereits so breit, dass es keine Bruecke gibt, so dass ich morgen frueh mit der ersten Faehre nach Laos reisen werde.

Hier, so weit weg von jeder groesseren Stadt, begegnen einem ueberall recht unfreundlich aussehende Kaefer und andere Insekten, ob man in Restaurants sitzt, in Internetcafes oder irgendwo im Schatten eines Baumes. Doch ist es wie schon in Chiang Mai und Chiang Rai sehr friedlich, wenn auch nicht unbedingt ruhig, da der Tourismus auch hier in den Bergen und der Grenzregion Fuss gefasst hat und es sogar in Chiang Khong eine Disco, mehrere Internetcafes und eine Menge Gasthaeuser gibt.



Heute Vormittag habe ich mir noch den Ort Chiang Rai angesehen, der an einem kleinen Fluss liegt, allerdings nirgendwo so interessant ist, wie auf dem Night Bazaar, den ich gestern Abend kennengelernt habe. Da sich heute zu der - mit Ausnahme von Tibet - seit nun ueber 2 Monaten anhaltend hohen Luftfeuchtigkeit, der gegenueber dem Regen deutlich unangenehmeren Erscheinung der Asiatischen Regenzeit, grosse Hitze hinzugesellte, war ich froh, in einem kleinen, schattig gelegenen Restaurant eine ausgedehnte Mittagspause einlegen zu koennen, bevor ich mit dem 15 Uhr Bus hierher fuhr.



Bis zum Einbruch der Dunkelheit um kurz vor sieben hatte ich nach Ankunft noch gut 1 1/2 Stunden Zeit, die ausreichten, um den kleinen aber am Mekongufer recht langgezogenen Ort zu erkunden. Auch in diesem Ort ist eine Geldautomatendichte festzustellen, die wie in ganz Thailand jener in Deutschland weit ueberlegen ist. An wichtigen Kreuzungen, an Eintritt verlangenden Touristenattraktionen, vor Supermaerkten und selbst an nahezu jedem der Tausenden thailaendischen Seven-Eleven Maerkte gibt es die EC und Maestro akzeptierenden Geraete. Da ich nicht weiss, ob dies auch in Laos so ist, habe ich ausreichend Bath bei mir, die in Laos neben dem US Dollar fast ueberall als Zweitwaehrung akzeptiert werden oder zumindest problemlos getauscht werden koennen. Ueber lonely-planet.com habe ich einen Waehrungconverter gefunden, der mir ausgerechnet hat, dass ich fuer einen Bath 183 laotische Kip bekommen muesste.



Jetzt habe ich mir den in Thailand spielenden und in der Khaosan road in Bangkok beginnenden Film "The Beach" gewuenscht. Den werde ich nun schauen!



Wer erst noch ueberredet werden muss, nach Thailand zu kommen, sollte sich diesen Film ggf. mal ansehen. So landschaftlich schoen ist es dort wirklich! Auch wenn der Rest des Films nicht uebertrieben sehenswert ist.



Da ich wie gesagt morgen frueh nach Laos uebersetze, kann ich schon jetzt ein Thailand Fazit ziehen.



Thailand ist wunderschoen, dank hervorragend ausgebauter touristischer Infrastruktur einfach zu bereisen, sehr preiswert, sehr entwickelt, sehr sauber und die Menschen sind unheimlich freundlich und hilfsbereit. Da ich aber nicht alles durch eine rosarote Brille kommenieren moechte, muss ich auch ein paar unangenehme Dinge ansprechen.



Vielfach geht die touristische Entwicklung so weit, dass es schon unschoen ist. Die Hotelkomplexe in Pattaya oder Phuket machen die Traumstraende zu Eventzonen, die zwar viele Wassersportaktivitaeten bieten, es jedoch schwer machen, die Umgebung zu geniessen. Doch da es hunderte dieser herrlichen Straende gibt, ist der naechste fast unberuehrte Sandstrand meist nur eine kurze Bootstour entfernt. Und wer es ganz einsam mag, sollte einfach in kleinere Orte fahren, die wie Prachuapkhirikhan mir gezeigt hat, auch wunderschoene komplett menschenleere Straende besitzen.



Ein weiterer Punkt ist die stellenweise ekelhaft offen zur Schau gestellte Prostitution, die dem Land auch nicht zu unrecht ein einschlaegiges Image verpasst hat. Was mir schon 2002 in Phuket sehr negativ aufgefallen ist, trifft auch auf einige Teile Bangkoks zu, wo man als Mann, zumal alleine, nicht durch die Stadt gehen kann, ohne staendig von mehr oder auch weniger attraktiven Frauen bezahlten Sex angeboten zu bekommen. Eine der Folgen davon ist eine enorm hohe Aids Rate in Thailand und auch an aeltere, dicke Deutsche und Briten mit einem 20 bis 25 jaehrigen Thai Maedchen im Schlepptau muss man sich gewoehnen.



Da man aber Massentourismus und Prostitution auch recht einfach entkommen kann, faellt mein Fazit insgesamt sehr positiv aus. Die grandiose Natur ist nur ein, zugegeben sehr wichtiger Punkt. Und bezieht sich nicht nur auf die herrlichen Kuesten, sondern auch auf die sehr reizvolle Berglandschaft im Norden und das weite, reisgruene Tal Zentralthailands. Auch die kulturelle Vielfalt des Landes ist enorm. Nach einer gewissen Zeit wird man zwar muede, sich Tempel anzusehen, die Ruinenstaedte Sukhotai und Ayattuya sind jedoch grandiose historische Erbe, und die Baudenkmaeler Bangkoks sind zum Teil sehr sehenswert.



Auch die Menschen machen Thailand zu einem aussergewoehnlichen Land. Es ist tatsaechlich so, dass der Thai an sich fast immer ein Laecheln auf dem Gesicht hat, und genau so sollte man den Menschen auch begegnen. Mit einem Laecheln ein angebotenes Tuk Tuk abzulehnen, wird hier auch akzeptiert, und obwohl auch hier stets zu handeln empfehlenswert ist, beginnen die Preise zumindest in der Naehe des eigentlichen Wertes, anders als auf den Nachtmaerkten, die ich aus China kenne.



Insgesamt ist Thailand fuer eine solche Reise vielleicht weniger spannend als China oder Indien, als Reiseland fuer einen moeglichst langen Urlaub wuerde ich es jedoch noch eher empfehlen, als die Tuerkei.


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