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11.09.2004: (Bombay (Indien)) "Reisetagebuch - 11.09.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Nachdem ich gestern Abend frisch rasiert und neu frisiert durch Colaba lief, wurde ich doch tatsaechlich als Filmstar entdeckt. Allerdings musste ich mich fuer den heutigen Tag zunaechst als Statist bewaehren. Da ich im Lonely Planet gelesen hatte, dass dies oefter passiert und die einzige Moeglichkeit darstellt, etwas von der Filmathmosphaere mitzubekommen, willigte ich auch ein.

Um 8 Uhr morgens trafen wir uns vor McDonalds in Colaba und fuhren dann per Bus zum Flughafen, da die heutige Szene der Komoedie "No Entry" nicht im Studio, sondern am intenationalen Flughafen von Bombay gedreht wurde. Ausser mir waren auch noch ein junges mexikanisches Paar und eine Hollaenderin angesprochen worden, die mit unserem "Entdecker" und mir den Weg dorthin atraten. Die ausgehandelte Gage von umgerechnet 9 EUR ist zwar fuer einen Tag Arbeit ein Hungerlohn, aber auch andere haben mal klein angefangen. Der Star des Films ist ein in ganz Indien bekannter und beliebter Schauspieler, dessen Namen ich allerdings auch nach mehrfachem hoeren nicht behalten habe.



Bis zum Mittagessen um 15.00 Uhr, dass aehnlich den Gepflogenheiten bei der Bundeswehr ausgeteilt wurde, jedoch um Laengen besser schmeckte, drehten wir eine Szene, bei der der Star mit einem Pueppchen am Flughafen ankommt und sich von einem Reporterduo ablichten laesst, bevor es zu einem Streit zwischen den Reportern und dem Star kommt. Ich passiere derweil zusammen mit Elizabeth, der Mexikanerin, die von der Groesse her besser zu mir als zu ihrem Mann passte, im Hintergrund den Gang.



Das Aufstellen der Beleuchtung, Positionieren der Kameras, Einteilen der Statisten und die Diskussion des Regisseurs mit seinen Assistenten nahmen dabei den groessten Teil der Zeit in Anspruch, so dass wir unser Geld groesstenteils wartend verdienten. Nach der Mittagspause drehten wir die die gleiche Szene aus einer anderen Perspektive, wozu alles komplett umgebaut wurde, wobei natuerlich auch noch viel Zeit verging.



Gegen Abend folgte dann noch eine Szene im Flughafenrestaurant, bei der ich mit der Hollaenderin und zwei Inderinnen an einem Tisch im Hintergrund sitze, waehrend der Star im Rampenlicht mit einer huebschen Frau flirtet. Da diese Szene mehr Text enthielt, musste sie 7-8 mal wiederholt werden, bis der Regisseur endlich mit dem Ergebnis zufrieden war.



Insgesamt war der Tag groesstenteils langweilig, doch bereue ich nicht, dies ausprobiert zu haben, da es durchaus interessant war, zu sehen, wie man beim Film arbeitet.



Unglaublich, wie viele Leute an einer solchen Produktion beteiligt sind. Nicht nur all die Techniker, sondern auch die fast 50 Statisten, die am heutigen Tag fuer ca. 6 Minuten des endgueltigen Films zugegen waren, erklaeren, warum ein professionell gemachter Film so teuer ist und was man dabei alles organisieren und beachten muss.



Zudem habe ich mit Liz und Vince zwei nette Mexikaner kennen gelernt (wobei Vince genau genommen gebuertig aus Paris stammt) mit denen ich mich, wenn wir das hinbekommen in Bangkog treffen werde, da die beiden eine aehnliche Reise planen wie ich, nur vorher schon in Europa waren und und dann in Mexiko fertig sind. Da die beiden sich laenger in Suedostasien aufhalten, reisen sie danach ca einen Monat hinter mir her, weshalb ich sie leider nicht in Mexico besuchen kann.


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