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25.08.2004: (Neu Dehli (Indien)) "Reisetagebuch - 25.08.2004" [geschrieben von AlexSapp]
Varanasi bestaetigt meine anfaenglichen Eindruecke von Indien. Selbst die Hauptstrassen und die dortige Anbindung an die Stromversorgung sind schmutziger, unuebersichtlicher, improvisierter und kuhvoller als die Seitengassen der Stadtrandgebiete in jeder anderen Stadt ausserhalb indiens, die ich bis jetzt gesehen habe. Obwohl es sogar getrennte Richtungsfahrstreifen gibt, geht es in keine Richtung wirklich voran, da die langsamen Rikschas, die Fahrgaeste ein und aussteigen lassen oder solche suchen sowie die nicht gerade ruecksichtsvollen Kuehe jeden Verkehrsfluss zum erliegen bringen.
Die Schlepper und Rikschafahrer am Bahnhof sind jedoch weniger schlimm, als ich gedacht habe. Zwar sind diese auch zum Teil sehr laestig und geben sich mit einem oder zwei klaren Neins nicht zufrieden, man wird allerdings immer nur von einem belaestigt, was die Sache ueberschaubar macht. Ohne auf die Angebote einzugehen suchte ich mir zu Fuss ein Hotel in Bahnhofsnaehe, da ich morgen Abend schon nach Dehli weiterreise.
Im Bahnhof habe ich dafuer regulaer ein Ticket gekauft und keine Rupie mehr bezahlt, als die 313 auf dem Billet Aufgedruckten. Auch im Hotel musste ich keine Komission zahlen, da ich ja allein dort hingefunden hatte. Nach einer Dusche erkundete ich per pedes die Stadt, wobei ich mich zunaechst auf die Strassen ausserhalb des aus verwinkelten kleinen Gassen am Ufer des Ganges bestehenden Zentrums konzentrierte.
Von der noerdlich gelegenen Eisenbahnbruecke aus lernte ich danach den ersten Teil der am Ganges gelegenen Ghats kennen, die zur Zeit wegen des hohen Wasserstandes lediglich von den Gassen aus zu besuchen sind. Bei Niedrigwasser kann man am Ufer entlang von Ghat zu Ghat laufen. Diese Ghats sind tempelaehnliche Orte, von denen die meisten zum heiligen Baden im Ganges gedacht sind, was von allen Suenden befreit.
Einige dieser Ghats, von denen ich heute nur diejenigen noerdlich des Hauptghats Dasaswamedh gesehen habe, sind aber auch fuer die Leichenverbrennung vorgesehen. Ich konnte von einem Balkon aus bei einer solchen zuschauen. Da man selbst in Indien keinen Eintritt fuer soetwas nehmen kann, bat der Mann in dem Gebaeude mit dem Balkon um eine Spende, die ich ihm auch gewaehrte. Fuer morgen habe ich eine Bootsfahrt auf dem Ganges geplant, die morgens frueh wegen des besseren Lichtes am schoensten sein soll. Dann sehe ich auch die suedlich gelegenen Ghats.
Immer wieder zwischendurch konsumierte ich einen Tee fuer 2-3 Rupien, einen frisch gepressten Limettensaft fuer 10 Rupien oder kleine in Oel gebratene Snacks mit verschiedenen Fuellung und in der Regel Curry als Hauptgeschmacksrichtung fuer 2-5 Rupien. Lediglich zu Mittag setzte ich mich in ein Restaurant direkt am Ganges und aass auch dort fuer weniger als einen Euro. Und das nicht schlecht.
Da Indien auch, doch keinesfalls nur wegen des Wetters sehr anstrengend ist und es schon um 18.30 Uhr dunkel wird, war ich schon gegen 8 wieder zurueck im Hotel. Ich war einigermassen stolz, mich in dieser Stadt nicht einmal richtig verlaufen zu haben und sogar im Dunkeln das innerhin 3-4 Kilometer entfernte Hotel wiedergefunden zu haben.
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