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05.06.2004: (Trabzon (Türkei)) "Reisetagebuch - 05.06.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Cay. So heisst der in der Tuerkei so oft und gern getrunkene Tee. Und auf meine letzten Tage in diesem Land werde ich in dieser Hinsicht noch zum echten Tuerken. Nachdem ich schon zum Fruehstueck meine ersten 2 normalen Tassen Tee getrunken hatte, folgte der erste Cay des Tages aus dem echten kleinen, bauchigen Glaeschen nur wenig spaeter.

Ein Schuhputzer, der mir schon gestern als sehr akkurat putzend aufgefallen war, verkaufte nebenbei auch Schuheinlagen, was ich angesichts meines schier unglaublichen taeglichen Laufpensums nutzte, um mir ein Paar neue, bequeme Einlagen zu besorgen. Waehrend er noch die Schuhe eines anderen Kunden auf Hochglanz polierte, unterhielten wir uns und er besorgte dazu sogleich ein Glas Tee.



Egal wann man wo in der Tuerkei ist, sofern Menschen in der Naehe sind, ist es auch moeglich, innerhalb von 60 Sekunden einen Tee herbeizubringen. Frisch besohlt durchstriff ich das Industrieviertel Trabzons. Nicht nur fuer Ohren und Nase eine Grenzerfahrung; auch meine Augen sahen Arbeitsmethoden, Werkstaetten und einen solch spaerlichen Maschineneinsatz, dass ich dachte, im Deutschland der fruehen 50er Jahre zu sein.



Den Uebergang von Industrie- zu Wohnviertel markierte eine fuer tuerkische Verhaeltnisse Grossbaeckerei, bei der ich mir ein gerade aus dem Ofen genommenes Laib Brot schnappte, was ich den etwas verdutzt dreinblickenden Baeckergesellen mit 500000 TL verguetete, diese 28 Cent sind der gut 1 1/2 fache Ladenpreis.



Auf einem H?gel suchte ich mir einen Weg durch die Haselnussplantagen und legte mich in einer kleinen Lichtung fast 2 Stunden in die, wie vom Bruder des Koeftebraters von Uenye prophezeiht, auch heute wieder vom blauen Himmel strahlende Sonne.



Als ich zurueck Richtung Zentrum ging, sah ich einmal mehr eine Gruppe aelterer Herren vor einer Moschee sitzen. Meine Frage, ob ich ein Foto machen duerfe, wurde mit einer Einladung zum Tee beantwortet, da der dortige Wortfuehrer viele Jahre bei Bonn gelebt hatte und sich brennend dafuer interessierte, wie mir die Tuerkei denn gefiele. Nach 2 Glas Tee und einem St?ck Kuchen durfte ich auch das erwuenschte Foto machen. So kam ich tatsaechlich noch in den Genuss, selbst Tee trinkend vor einer Moschee zu sitzen und ueber weltbewegende Dinge wie das Wetter zu plaudern. Von einigen juengeren Tuerken, die in der Naehe waren, erntete ich fuer diesen Besuch sogar respektvolle bis neidische Blicke.



Kurz vorm naechsten BIM, einem tuerkeiweit vertretenden Lebensmitteldiscounter, bei dem ich mein taeglich Ayran zu kaufen pflege, wurde ich ein weiteres mal angesprochen. Anders als in Istanbul oder Kayseri kann man solchen Gespraechseinladungen hier an der Schwarzmeerkueste bedenkenlos folgen. Fast 2 Stunden sprach mit dem jungen Mann ueber Inflationsraten, Bevoelkerungswachstum, die kulturellen Unterschiede zwischen Europa und der Tuerkei, die Verbreitung der englischen Sprache, die tuerkische Mittelmeerkueste und selbstverstaendlich ueber Fussball. Dass es dazu einen Tee von einem ploetzlich wie aus dem Nichts erschienen Lokantainhaber gab, versteht sich von selbst.



Gegen Abend bin ich dann in einem Internetcafe "versackt", wo ich feststellen musste, dass die von meiner Schwester angestossene und auch von ihr organisierte Verschiebung des Starts der Fahrt mit der Transsibierischen Eisenbahn vom 29.06. auf den 05.07. doch zu Komplikationen mit meinem russischen Visum fuehren wird, was ich eigentlch als geklaert angesehen hatte. Prinzip Hoffnung.

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