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25.01.2005: (Campo Grande (Brasilien)) "Reisetagebuch - 25.01.2005" [geschrieben von AlexSapp]
Die Tage beginnen in dieser Region traditionell recht frueh. Wir hatten keine andere Wahl, als uns dieser Tradition anzuschliessen, um 5.30 Uhr aufzustehen und nach dem Fruehstueck in ein kleines Boot zu steigen, das puenktlich um 10 Minuten vor 7 Uhr losfuhr. Wir fuhren zunaechst ein ganzes Stueck den Rio Paraguay hinab, also in Richtung Paraguay und Argentinien, waehrend man in Gegenrichtung irgendwann in Bolivien ankommt.
Wir bogen dann jedoch nach einer guten Stunde ab in einen Seitenarm des Flusses. Ueber breite Wasserwege mit viel Gruenbewuchs suchten wir uns unseren Weg. An den Ufern konnten wir Wasserschweine und noch viel mehr Aligatoren beobachten, die natuerlich im wahren Leben nicht annaehernd so gefaehrlich sind, wie sie in den uns bekannten Filmen dargestellt werden. Um Fotos von diesen Reptilien machen zu koennen, angelte Emerson kurzerhand einen Piranha, um ihn dann an einen Faden zu binden und ein wenig mit zwei Aligatoren zu spielen. Ausser dem Piranha waren von dieser Showeinlage alle sehr angetan.
Wir stiegen unterwegs sogar 2 oder 3 Mal aus, um nach Aligatorschaedeln zu suchen und fanden dabei sogar einige, in denen noch Zaehne als Souvenir steckten. Natuerlich sahen wir auch eine Menge verschiedener Voegel, von kleinen gruenen ueber die grossen blauen Papageien bis hin zu riesigen Stoerchen und anderen dem Europaeer sehr exotisch vorkommenden Flugtieren.
Nach 2 1/2 Stunden hatten wir eine kleine Farm erreicht, die so geschuetzt liegt, dass man an deren Ufern sogar schwimmen gehen kann, wovon wir, nachdem keine Aligatoren in Sichtweite waren, auch reichlich gebrauch machten. Zum Glueck hatte fast jeder ein Insektenschutzmittel dabei, denn aus dem nicht gerade klaren Wasser kommend waren wir schnell zum Ziel fuer Muecken und groessere Insekten aller Art geworden. Der Mix aus Autan, Super Repelex, Off! und anderen Mitteln war jedoch ziemlich erfolgreich.
Als wir wieder getrocknet waren fuhren wir zurueck zum Hostel, wo es um 12 Uhr Mittagessen gab. Danach war gut 2 Stunden Zeit, um zu lesen, schreiben oder zu schlafen, je nachdem was man ohne den tagsueber ausgeschalteten Generator machen wollte. Bevor wir zum Pferdereiten aufbrachen zeigten durften wir uns noch mit einer 3 Meter langen Anaconda fotografieren lassen, die Emerson und ein Mitarbeiter unserer Unterkunft aus dem Fluss gefischt hatten.
Etwas mehr als eine Fahrtstunde entfernt nutzten wir den Nachittag zum Reiten. In der Regenzeit ist ein Grossteil des Landes hier ueberflutet, so dass wir waehrend des 3-stuendigen Ausritts mehrfach bis zur Schulter der Tiere im Wasser standen. Trotzdem, oder ggf. sogar gerade deswegen war der Ausritt durch das Pantanal ungeheuer spannend. Leider ist es fast nicht moeglich, gute Fotos von den verschiedenen Voegeln zu machen, doch dies live zu sehen ist ohnehin noch etwas anderes.
Es war fast 20 Uhr als wir zurueck waren und trotz des meist sehr wolkigen Wetters haben doch alle gut Farbe abbekommen. Waehrend des Abendessens schuettete es draussen wie aus Kuebeln, weshalb die Gruppe, von der ich mich morgen mittag nach dem Pirahafischen verabschieden muss, ins Zweifeln kam, ob die Idee, die dann folgende Nacht in Zelten irgendwo in der Wildnis zu verbringen, tatsaechlich so gut ist. Doch es wurde entschieden, dies Abenteuer zu wagen, wobei ich zu der Zeit wohl in Corumba oder dem bolivianischen Grenzort Quijarro im Hotel liegen werde.
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