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30.09.2004: (Luang Prabang (Laos)) "Reisetagebuch - 30.09.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Endlich geht ein langer Tag zu Ende. Er hatte mit einem lauten Knall gegen 3 Uhr morgens begonnen. Direkt unter mir platzte der linke Hinterreifen des Busses und riss mich aus dem gerade gefundenen Halbschlaf. Da so etwas hier nicht aussergewoehnlich ist, haette das Bus Team den Reifen innerhalb von 20 Minuten gewechselt, da wir aber auf einen anderen Bus warten mussten, der einen funktionierenden Wagenheber dabei hatte, dauerte das Ganze knapp 45 Minuten.

Um 7.15 Uhr kamen wir dann in Vientiane an. Haette ich gewusst, dass es so lange dauert, waere ich direkt nach dem Feststellen des Fehlens meiner Speicherkarte ausgestiegen und haette den naechsten Bus in die Gegenrichtung genommen. Nun war ich aber in Vientiane und wusste, dass ein Bus, auch ohne Panne, ca. 11 Stunden braucht. Da ich davon ausging, dass ich die 300 Kilometer Strecke in 6 Stunden mit dem Motorrad zuruecklegen kann, lieh ich mir fuer ziemlich teure 6 USD am Tag ein Motorrad, nachdem ich mein Gepaeck am Busbahnhof abgegeben hatte.



Leider sind es nicht 300 sondern 400 Kilometer bis nach Luang Prabang und die letzten 240 davon ab Vang Vieng haben keine einzige Gerade. Hoch, runter, links, rechts - eine Strecke, kurviger als der Ochsenkopf, aber komplett geteert und mit sehr wenig Verkehr. Zudem ist die Landschaft grandios, so dass sich diese Strecke fuer eine Tour mit einem echten Motorrad empfehlen wuerde. Doch leider kostet das Zeit, so dass ich erst um 16.15 Uhr ankam. Ausserdem ist es doch sehr anstrengend, wenn ich auch nicht verschweigen will, dass ich riesigen Spass hatte.



Zum Schutz vor der Sonne hatte ich mein einziges langaermliges Shirt angezogen. Da ich keine Handschuhe dabei hatte, musste ich mein kleines Handtuch zerschneiden, um mir meine Handruecken nicht voellig zu verbrennen. Ich hatte dies neben den wichtigsten Waschutensilien eingepackt, da ich selbst gewisse Zweifel hatte, ob ich an einem Tag, bei Start erst um 8, die Strecke, fuer die ein Bus 11 Stunden braucht innerhalb eines Tages doppelt schaffen wuerde.



Als ich im Internetcafe ankam, wartete die naechste negative Ueberraschung auf mich. Da die PCs nur hinten USB Ports haben, war ich davon ausgegangen, dass das Lesegeraet mit Karte noch im PC steckt. Doch das war nicht der Fall. Auch hatte niemand etwas abgegeben, so dass meine Mission als gescheitert gelten muss. Ich dachte kurz darueber nach, den Hersteller des Gehaeuses auf Schadenersatz zu verklagen, da kein Warnhinweis an der Front angebracht war. Doch da der Hersteller nicht aus den USA kommt, haette dies wohl wenig Aussicht auf Erfolg.



Da ich auch den Betreibern des Internetcafes die Schuld nicht in die Schuhe schieben kann, musste ich einsehen, dass ich allein den Fehler gemacht hatte. Fuer den Fall, dass sich die Karte findet, gab ich den Betreibern meine email Adresse, damit sie mir im Fall der Faelle die Daten zusenden koennen. So machte ich mich nach 30 Minuten Aufenthalt ziemlich enttaeuscht auf den Rueckweg.



Eigentlich ist der Verlust aber gar nicht so so schlimm. Alle Reiseberichte sind im Netz verfuegbar, die Fotoindizes sind ausser dem letzten auch schon gesendet, so dass ich lediglich 70 Fotos neu betiteln muss und sonstige Dateien sind nicht wirklich wichtig, zumal ich die Dateien "ausgegebenes Geld" und "geschriebene Postkarten" direkt auf dem Communicator gespeichert habe. Lediglich um meine detaillierte Reiseroute tut es mir leid, die zu rekonstruieren mich einige Stunden Arbeit kosten wird. Und leider habe ich die Berichte nicht mehr dabei. Ich hatte immer mal wieder gern darin gestoebert. Und waehrend es, wenn man einmal weiss wie, recht einfach ist Texte aus dem Communicator in andere Programme zu exportieren, habe ich bislang keine Moeglichkeit gefunden, Texte in ein Communicator faehiges Format zu aendern. Das ist wohl der Preis fuer meine Dummheit.



Ich fuhr bei herrlichem Sonnenuntergang durch diese wundervolle Landschaft zurueck und zog mir als es dunkler wurde meinen Windbreaker an. Da es in den Bergen noch immer zu kalt war, wandte ich einen Trick aus dem Radsport an. Einfach eine Zeitung zwischen erste und zweite Kleidungshuelle stecken. Da ich keine Gazetta dello Sport dabei hatte, musste die Newsweek herhalten.



Gegen den Fahrtwind und noch mehr gegen die Muecken musste ich meine Sonnenbrille tragen, was die Sicht minderte. Da mir die voellig dunkle Umgebung mit ein paar unbeleuchteten Huetten am Wegesrand dann auch unheimlich wurde, stoppte ich schon beim ersten etwas groesseren Ort, das sogar ein paar Steinhaeuser und eine Strassenlaterne hat. Zumal ich vom Hinweg auch wusste, dass der naechste Ort mit einer Unterkunft noch 2 bis 2 1/2 Stunden entfernt ist.



Ich bin nun in einem Ort, der als Zwischenstopp fuer Trucker beliebt zu sein scheint, unter Touristen jedoch weniger. Doch das Zimmer ist in Ordnung, das Fried Rice mit Chicken war gut und das Bett ist so bequem, dass ich jetzt sofort schlafen werde. Obwohl es erst halb neun ist. Doch der Tag war anstrengend.


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