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09.08.2004: (Lhasa (Tibet)) "Reisetagebuch - 09.08.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Ich bin in Tibet. Auf dem Dach der Welt. Welch schwer zugaengliches Gebiet dies Hochplateau ist, habe ich dabei nicht erfahren koennen, da ich nach 110 Flugminuten inklusive gutem Mittagessen aus dem Flugzeug stieg und mitten auf diesem Hochplateau war. Vom Flugzeug aus boten sich jedoch zum Teil grandiose Aussichten, die ich trotz Fensterplatz nicht ungestoert geniessen konnte, da ich quasi direkt ueber dem Fluegel sass.

Da der Flug mit 90 Minuten Verspaetung startete und der Flughafen 90 Kilometer von Lhasa entfernt liegt, die man aber mit dem Zubringerbus innerhalb von 2 Stunden zurueck legen kann, war es bereits Nachmittag, als ich in der Stadt ankam.



Die Strasse vom Flughafen nach Lhasa ist sehr gut ausgebaut und recht wenig befahren. Wir konnten vom Bus aus einige Doerfer und Kloester sehen, die einen ersten Eindruck von Tibet vermittelten.



Die juengere Geschichte Tibets laesst sich wohl am Besten anhand der Anzahl aktiver Kloester illustrieren. Gab es 1959 noch fast 2700 davon, schmolz die Zahl nach dem Ende der Politik des angeblich guten Willens der chinesischen Regierung, die seit der "Befreiung Tibets" 1950 dauerte zu Beginn der 60er Jahre, als Aufstaende in Lhasa brutal niedergeschlagen und Kloester vernichtet wurden, sowie noch schlimmer in Folge der Kulturrevolution ab 1966 auf gerade 8 Kloester 1978. Seitdem sind jedoch einige Kloester wieder neu gebaut oder restauriert worden, so dass ich allein an der Strasse nach Lhasa ca. 10 Kloester zaehlen konnte.



Doch neben den religioesen und politischen Repressionen, die die Tibeter ueber sich ergehen lassen mussten und z.T. noch immer muessen, erinnert hier auch einiges an die "Life of Brian"-Szene "Was, frage ich Euch, haben die Roemer jemals fuer uns getan?...." Ohne die milliardenschweren chinesischen Investitionen in Versorgung, Infrastruktur und weltliche Bildung waere ein unanhaengiger Staat Tibet womoeglich heute aehnlich wie frueher ein bettelarmer Staat mit bluehender Religion, herrlichen Kloestern und einer hungernden, ums taegliche Ueberleben kaempfenden Bevoelkerung, wie es das geographisch aehnlich unguenstig gelegene Bhutan heutzutage ist.



Da die ersten 3 Unterkuenfte, die ich markiert hatte, bis auf den letzten Platz ausgebucht waren, ging ich einfach in das naechste Gebaeude, an dem Hotel stand und bekam dort auch fuer 40 Yuan ein Bett. Eine Dusche gibt es hier zwar nicht, aber das ist in Tibet wohl aehnlich wie in Sibirien und der Mongolei Standard. Einzig hier in Lhasa gibt es einige etwas bessere Unterkuenfte, die diesen Service bieten. Das Zimmer ist aber geraeumig und nur 2 der vier Betten sind belegt.



Lhasa praesentiert sich etwas anders, als ich erwartet hatte. Militaerische Praesenz der Han-Chinesen ist nicht zu sehen, dafuer ist die Stadt mit Touristen aus aller Herren Laender ueberfuellt, die meisten davon aus China selbst. Den grossartigen Potala Tempel sah ich mir nur von weitem an und konzentrierte mich auf die Altstadt mit ihren von Souvenirstaenden gesaemten Gassen rund um den Jokhang Tempel, welchen hunderte Pilger im Uhrzeigersinn umrundeten.



Die Stadt liegt in einem langgezogenen schmalen Tal an einem Fluss auf ca. 3700 Meter Hoehe, also mal eben fast 800 Meter hoeher, als die hoechste Erhebung meines Heimatlandes. Hier ist dies eben ein Tal. Die umliegenden Bergketten sehen fantastisch aus und bilden morgen bei hoffentlich aehnlich klarem Wetter von den hoeheren Etagen des Potala Tempels schoene Fotomotive.


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