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12.08.2004: (Lhasa (Tibet)) "Reisetagebuch - 12.08.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Natuerlich habe ich keinen Bus bis nach Kathmandu bzw. bis zur Grenze in Zhangmu bekommen. Die einzigen Busse, die am Shigatse Hotel abfuhren, waren mit Reisegruppen gefuellt und fuhren in andere Richtungen. Ich schaffte es zusammen mit einem spanischen Paar aber immerhin, den oeffentlichen Bus nach Lhatse zu bekommen. Das war nicht so einfach, da man uns am Ticketschalter keine Fahrkarten verkaufen wollte.Wir stiegen also einfach in den Bus und schafften es mit Haenden und Fuessen, dem Busfahrer klar zu machen, dass wir nicht aussteigen wuerden, sondern im Bus bleiben und hier das Ticket kaufen wuerden. Das klappte soweit und dann ging eine aufregende Fahrt los.

Landschaftlich spektakulaer fuehrt der Friendship Highway ueber hier nur selten asphaltierte Strasse, dafuer um so oefter durch kleine Baeche, die sich dort ausbreiten, wo eigentlich Strasse sein sollte. Die meisten Jeeps schafften all dies problemlos, waehrend unser Bus sich doch stellenweise sehr schwer tat.



Zur Mittagspause wagte ich heute, nachdem ich mich gestern mit Nudel-Fastfood begnuegt hatte, eine echt tibetische Speise mit allem, was es hier gibt: Reis, Kartoffeln und Yakfleisch. Mit ein wenig Curry zubereitet war dies nicht nur saettigend, sondern auch sehr schmackhaft.



In Lhatse angekommen versuchte ich eine Mitfahrgelegenheit nach Zhangmu zu finden, was scheiterte. Also werde ich dem Rat meines Reisefuehrers folgen und morgen zu Fuss den 6 Kilometer hinter dem Ort gelegenen Kontrollposten passieren und von dort per Daumenexpress weiter reisen. Das ist hier in Tibet unter jungen Travellern das am Weitesten verbreitete Fortbewegungsmittel.



Ich traf in dem nur aus einer 2 Kilometer langen Hauptstrasse mit 3 oder 4 kleinen Seitengassen bestehenden Stadt Alexandra, eine Polin wieder, die zusammen mit ihrem Freund mit dem selben Bus von Lhasa nach Shigatse gefahren war, wie ich. Nachdem ich noch beim Friseur war, um mich entspannt massieren zu lassen und diesmal auch die Haare gekuerzt zu bekommen, gingen Alexandra und ich Essen, da ihr Freund krank im Bett lag und nur noch Schlafen wollte. Wir wechselten noch untereinander Geld, da ich noch mehr Yuan hatte, als ich fuer die restliche Reise benoetigte, waehrend die beiden Polen nicht mehr genug hatten, um die voraussichtlichen Anhalterkosten zu bezahlen. So kam ich also doch noch zu meinen US Dollars, die ich fuer das Nepal Visum brauche.



Beim Essen gesellte sich noch ein junges, australisch-japanisches Ehepaar zu uns, mit denen Alexandra und Marcin am Vortag in Shigatse zusammen auf Hotelsuche waren. Waehrend die beiden Polen schon nachts nach Lhatse getrampt waren, trampte das Ehepaar erst gegen Mittag los. Ich selbst war mit dem oeffentlichen Bus ja morgens los gefahren.



Da wir es nicht schafften, jemanden zu finden, der uns in einem gemieteten Jeep zur Grenze fahren wuerde,was zu fuenft bezahlbar sein sollte, beschlossen wir, unabhaengig voneinander alle morgen im Laufe des Tages per Anhalter nach Zhangmu zu fahren. In einer groesseren Gruppe ist das natuerlich schwer zu realisieren. Vermutlich sehen wir uns aber unterwegs oder Zhangmu bzw. Kathmandu wieder.



Leider hat es inzwischen wieder zu regnen begonnen, was den Strassenverhaeeltnissen im vor mir liegenden Gebirge sicher nicht gut tut. Unter Umstaenden dauert die Fahrt bis nach Kathmandu also doch noch laenger, als ich geplant habe.


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