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23.08.2004: (Kathmandu (Nepal)) "Reisetagebuch - 23.08.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Um 6.30 Uhr musste ich am Busbahnhof sein, was ich trotz eines kleinen Fruehstuecks an einer Art Baeckerei schaffte. Als ich gerade vor meinem Bus pustend versuchte, meinen nepalesischen Milchtee auf eine trinkbare Temperatur herunter zu kuehlen, kamen ploetztlich die beiden Polen, Alex und Marcin vorbei, die ebenfalls nach Pokhara fuhren, allerdings mit einem anderen Bus.Da andere Busunternehmen mit anderen Roadrestaurants kooperieren, trafen wir uns erst wieder am Busbahnhof von Pokhara.



Dort bekam ich eine ganze Fuelle unterschiedlicher Informationen bezueglich der Frage, ob, wann und ggf. von wo es noch heute eine Busverbindung nach Sunauli gaebe. Da dort ein halbwegs serioes aussehender Anbieter ein Zimmer mit Dusche fuer 200 Rupien sowie einen Bus nach Sunauli um 8 Uhr morgen frueh inklusive Transfer zum Busbahnhof anbot, entschied ich, noch eine Nacht in Pokhara zu bleiben, zumal Marcin und Alex auch fuer das Hotel zu begeistern waren.



Wir hatten die Gelegenheit, ein kleines Indien Intensivtraining einzulegen, da wir am Busbahnhof von einer ganzen Horde Schlepper, Taxifahrer und Hoteliers belagert wurden, die uns, sich gegenseitig uebertoenend, von ihren Angeboten zu ueberzeugen versuchten. Auch das Wetter mit brennender Sonne bei knapp 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ist wohl eine gute Einstimmung auf die ehemals britische Kolonie suedlich von Nepal.



Da Pokhara zum Teil sehr teuer ist, fuehrte ich uns in das kleine, preiswerte Restaurant, in dem ich mit meinem Guide zu Essen pflegte. Nach einem ausgiebigen Mahl holten wir uns ein Bier und gingen hinunter zum See, wo wir blieben, bis die grosse Zeit der Moskitos anbrach.



Einige tibetanische Schmuckverkaeuferinnen versuchten uns Ketten, Ringe und Aehnliches anzudrehen, doch da ich nichts kaufen wollte, fragte eine von Ihnen, ob ich denn ueberfluessige Kleidung haette. Ich ging also ins Hotel und holte meine Winterjacke, die ich nun seit ueber 3 Monaten fast 20.000 Kilometer weit durch die halbe Welt geschleppt habe, ohne sie ein einziges Mal gebraucht zu haben. Da nun auch die Ziele der naechsten 3 1/2 Monate eher nach einer guten Sonnencreme denn nach einer dicken Jacke verlangen duerften, war ich recht gluecklich, dies Kleidungsstueck fuer einen guten Zweck losgeworden zu sein.



Im Hotelrestaurant, das sehr gemuetlich im Innenhof eingerichtet ist, tranken wir noch 2 Tee zur Abendlektuere, die aus den Zeitungen der letzten 3 Tage und dem Lonely Planet Indien bestand. Der Maoistenstreik scheint doch ernster zu sein, als man das als Tourist wahrnimmt. Ich hatte zwar an der Strecke nach Pokhara ein deutlich verstaerktes Militaeraufgebot ausmachen koennen, dass die indische Regierung aber angeblich darueber nachdenkt, Kathmandu per Flugzeug aus der Luft mit Lebensmitteln zu versorgen, schien mir nicht noetig. Der Plan wurde in der naechsten Ausgabe der Zeitung auch wieder bestritten.



Morgen fahre ich nun endlich zur indischen Grenze und verlasse das Koenigreich Nepal.



Die hiesige Landschaft hat mich ueberrascht durch ihr durch und durch gruenes, tropisches Flair. Dass es hier zwischen den 7 und 8 Tausendern, die bei guter Sicht malerisch am Horizont in den Himmel ragen, auch Taeler gibt, war mir durchaus klar, dass Nepal jedoch so komplett anders als das sehr kahle Tibet ist, hat mich erstaunt. Dabei ist es hier nicht flach. Ausser dem Nepaltal rund um Kathmandu ist es ungeheuer bergig. Die Autos und Busse schlaengeln sich an den gruenen Huegeln entlang, die an keiner Stelle ein gerades Stueck von mehr als 200 Metern Laenge zulassen.



Busfahrten werden dadurch zum Teil recht ungemuetlich, auch wenn die Strecken nach Pokhara und zur indischen Grenze deutlich besser ausgebaut sind, als der Friendship Highway von der chinesischen Grenze nach Kathmandu. Zudem haelt man zu den Mahlzeiten an einem der vielen Landstrassenrestaurants. Die Stopps sind allerdings so kurz, dass es gerade genuegt, das Essen hineinzuschaufeln und zur Toilette zu gehen.



Das Klima passt zu dieser Jahreszeit prima zur tropischen Landschft, was natuerlich kein Zufall ist. Ausserhalb der Regenzeit ist es hier wahrscheinlich auch weniger gruen.



Nepal ist nicht nur in Thamel, dem Touristenstadtteil Kathmandus, sondern auch in Pokhara und auf den Trekkingstrecken voll auf Tourismus eingestellt. Leider gehoert dazu, dass man staendig Rikschafahrten, Trekkingtouren, Hotels oder Drogen angeboten bekommt. Das ist zwar wahrscheinlich nur eine kleine Einstimmung auf Indien, doch wenn man aus China kommt, faellt dies negtiv auf.

Ausser, dass jeder versucht, auf seine Weise mit dem Tourismus Geld zu verdienen, sind die Nepalesen sehr freundliche Menschen. Auf ausgemachte Preise ist Verlass und je weiter man den touristischen Kerngebieten entfliehen kann, desto entspannter und ehrlicher werden die Menschen auch.



Wenn man auf eine gefuehrte Trekkingtour verzichtet, sind die Lebenshaltungskosten minimal. Selbst fuer ein besseres Einzelzimmer zahlt man nicht mehr als 5 EUR und in den Bergen ist es eigentlich nur durch die Kosten fuer einen Guide oder durch Bierkonsum moeglich, mehr als 10 EUR am Tag auszugeben.



Und neben den Bergen hat Nepal eben auch einige religioes-kulturelle Highlights zu bieten. Allein um all die buddhistischen und hinduistischen Stupas und Tempel im Nepaltal zu besuchen braeuchte man womoeglich gute 2 Wochen. Und dann hat man immernoch nur die Touristenhochburgen gesehen und war noch nicht in der Geburtsstadt Buddhas, die auch in Nepal liegt.


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