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30.06.2004: (Moskau (Russland)) "Reisetagebuch - 30.06.2004"    [geschrieben von AlexSapp]

Ich sitze im Bahnhof und bin in der schwierigen Lage, eine ggf. folgenschwere Entscheidung treffen zu muessen: per Bahn nach StPetersburg oder im Bus nach Narva.

In diese Situation gekommen bin ich durch einen Zufall, der sich noch gestern abend ereignete. Gegen 10 Uhr, als ich gerade den Zeitplan fuer den morgigen Tag aufstellte, bekam ich noch einen neuen Zimmerkollegen. Sein Name ist Jeff, er ist US-Amerikaner und arbeitet seit 2 Jahren in Russland fuer eine christliche soziale US Organisation und spricht fliessend russisch. Er wollte eigentlich schon am Abend zurueck nach StPetersburg fahren, musste aber noch auf Visa fuer Litauen fuer eine Konferenz warten.



Ich erklaerte ihm meine Situation und er versprach mir, am naechsten Tag mit mir zu kommen, da die Visa ohnehin erst um 14.00 Uhr fertig wuerden. Als wir jedoch in den OWIRs ankamen, in denen ich gestern mit russischen Sprachkenntnissen womoeglich Erfolg gehabt haette, stellten wir fest, dass im einen nur nachmittags Zugang fuer die Oeffentlichkeit gewaehrt wurde und im zentralen OWIR der entsprechende Schalter fuer Visafragen erst morgen wieder geoeffnet ist.



Als ich Jeff meinen Notfallplan schilderte, erzaehlte er mir, dass er in StPetersburg mal einen deutschen Mitbewohner hatte, der vor einem Jahr in Estland ein russisches Visum brauchte und in Tallin eine Absage, an der Grenze, im russischen Konsulat in Narva jedoch innerhalb eines Tages als deutscher Staatsbuerger ein Expressvisum bekommen hat. Ausserdem schilderte er mir, wo und wie ich von StPetersburg per Bus nach Narva kommen kann, was ca. 3 Stunden dauert.



Meiner Recherche habe ich zu verdanken, dass ich weiss, dass es um 19.05 Uhr einen Bus direkt nach Narva gibt. So muss ich nun entscheiden, ob ich direkt mit diesem Bus fahre und ich morgen frueh ankommen wuerde und dann Russland definitiv verlasse oder ob ich per Zug nach StPetersburg fahre und im dortigen OWIR nochmal mein Glueck versuche, da ich ja bis jetzt keine definitive Antwort bekommen habe, ob eine Verlaengerung moeglich ist, da ich innerhalb von 3 Tagen trotz viel Fragerei und russischer Uebersetzungshilfe durch Jeff Niemanden gefunden habe, der sich fuer zustaendig haelt, etwas zu entscheiden. Das liegt uebrigens z.T. darin begruendet, dass zu Sowjetzeiten jeglicher Fehler im Amt auch zivilrechtliche Konsequenzen hatte, weshalb es noch immer ueblich scheint, Entscheidungen auf andere abzuwaelzen.



Falls ich nach StPetersburg fahre, bedeutet dass ja noch nicht, dass Narva gestorben ist, ich verliere so nur kurz vorm Wochenende einen ggf. entscheidenden halben Tag, da ich dann Donnerstag nicht vor Mittag im Konsulat von Narva sein kann. Aber da Jeff wieder in StPetersburg ist, kann er mir ggf. dort wieder sprachlich Unterstuetzung leisten.



Es scheint also auf das ehemalige Leningrad hinauszulaufen, zumal ein Telefonat mit dem Konsulat in Narva trotz Kosten von ca. 5 EUR fuer sms mit meinem Bruder, um die Nummer heraus zu bekommen und das Telefonat sebst, lediglich die Information zur Folge hatte, dass es nicht moeglich ist, mich mit einem englischsprachigen Mitarbeiter zu verbinden.



So kann man irren. Wie in meinem Reisefuehrer erwaehnt, ist es zu dieser Jahreszeit tatsaechlich schwer, einen Zug nach StPetersburg zu bekommen. Lediglich ein erste Klasse Platz in einem touristischen Sonderzug fuer fast 90 EUR haette ich heute noch bekommen koennen. Obwohl ich mich also eigentlich anders entschieden hatte, sitze ich nun fuer 19 EUR im Bus nach Narva.



Soeben haben wir die Stadt Twerk an der Volga durchfahren. Die Stadt machte auf den ersten Blick vom Bus aus einen sehr schoenen Eindruck. Eine gepflegte Uferpromenade, sehr gut erhaltene Gebaeude aus dem vorigen Jahrhundert und leider sehr schlechte Strassen, die es zusammen mit der einsetzenden Dunkelheit unmoeglich machten, dies fotographisch festzuhalten. Ohne dies belegen zu koennen stelle ich die Vermutung an, dass die Stadt zum sogenannten Goldenen Ring um Moskau zu zaehlen ist.



Die Gespraeche der Mitreisenden im nur spaerlich besetzten Bus klingen uebrigens in etwa so, als versuche ein Russe, Kimi Raikkonen zu imitieren. Das scheint Estnisch zu sein.


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