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Beiträge  - Auslandsberichte
17.09.2005: (Dar es Salam (Tanzania)) "Mambo!"    [geschrieben von jmetzler]

jetzt ist schon eine ganze Woche vergangen, seitdem uns Lupala vom Flughafen abgeholt hat – kaum zu glauben, die Tage vergehen hier wie im Flug. Ist eigentlich auch kein Wunder, denn man braucht für fast alles mindestens doppelt so lange wie in good old Germany…





Einkaufen:



So haben wir dann auch vier Tage damit verbracht alles Nötige zu besorgen (Kochzeug, Lebensmittel, Waschutensilien, Zimmereinrichtung wie z.B. Vorhänge und Bettzeug). Da man hier normalerweise nicht in Supermärkten oder sonstigen Läden einkauft, sondern Alles was man braucht an Marktständen kauft, verbringt man schon mal sehr viel Zeit damit Produkte und Preise zu vergleichen und um den Preis zu feilschen. Durch unsere Einkaufstouren haben wir aber mittlerweile schon dir wichtigsten Orte gesehen: Ubungo (zentraler Umsteigepunkt für Dalla Dalla-Fahrten zur Uni und in die Stadt) und gleichzeitig Markt), Mwenge (großer Markt in der Nähe der Uni) sowie die Innenstadt und den Stadtteil Kariakoo. Außerdem kann man an der Uni noch in diversen kleinen Shops einkaufen und im Supermarkt im Hostel, was dann doch ganz praktisch ist für Wasser und so. Auf unserem täglichen Weg zur Uni können w ir also so ziemlich Alles besorgen, was wir benötigen.







Chakula… heißt Essen:



…ist hier überhaupt kein Problem und sehr lecker (auch für Vegetarierinnen wie mich J). Wir haben uns sofort mit dem typisch afrikanischen Essen angefreundet und werden von allen Seiten nur ungläubig angeschaut, wenn wir erklären, dass wir ugali (Maisbrei, klosartig serviert) sehr lecker finden. Außerdem ist das Essen hier so billig, dass es sich kaum lohnt den Aufwand zu betreiben selbst zu kochen. Wir haben deshalb auch erst einmal gekocht und uns darauf geeinigt, unsere Kochutensilien nur zum Einsatz zu bringen, wenn wir etwas essen wollen, dass man nicht in der Cafeteria kaufen kann (z.B. Kochbananen oder Pasta – Nudeln gibt’s im Supermarkt). In der Cafeteria bekommt an zum Frühstück Chai (Tee, mit und ohne Milch) und Chapati (Pfannkuchen, ziemlich fettig) und wenn man möchte noch ein Ei. Ich habe mich dazu entschlossen die Chapati mit frischem Obst vom Markt zu kombinieren, was als Frühstück dann voll und ganz ausreicht. Zum Mittag und Abendessen gibt’s dann jeweils was Warmes, wobei mir eine richtige Mahlzeit am Tag immer reicht. Gegessen wird dann entweder wali (Reis), ugali (Maisbrei, den man so schön mit den Händen essen kann J) oder auch chipsi (frittierte Kartoffelspalten, die ich noch nicht geg essen habe). Dazu gibt es dann maharage (Bohnen in einer Soße) oder njegere (Erbsen in einer Soße) und grünes Gemüse (eine Spinat-Kohlmischung). Natürlich gibt es auch noch diverses Fleisch zur Auswahl, was für mich nicht sonderlich interessant ist. In der Stadt bekommt man auch leckeres anderes Gemüse (z.B. süß-sauer zubereitetes Gemüse). Was Sarah und mir etwas fehlt, sind nicht etwa irgendwelche Speisen, sondern leckere Kaffeegetränke… leckeren Milchkaffee, Caffe Latte oder Cappuccino gibt es hier natürlich nicht…ich hätte doch meinen Espressokocher mitnehmen sollen, Espressopulver und richtige Milch kann man hier nämlich kaufen (allerdings keinen Kocher dazu L). Vielleicht können wir uns ab und zu bei Eric (ein kanadischer Austauschstudi, der gestern ankam) zum Kaffeetrinken einladen. Er hat nämlich heute Morgen erzählt, dass er einen Espressokocher dabei hat. Mal sehen!







Suaheli:



Ich bin inzwischen schon mehr oder weniger fleißig dabei Suaheli zu lernen. Ich glaube der Anfang ist am schwierigsten …hoffe ich zumindest. Ist schon eine interessante Sprache und es ist viel notwendiger sie zu beherrschen, als ich dachte. Eigentlich läuft hier Alles auf Suaheli ab: Die Kommunikation der Studis untereinander, der Profs untereinander und wenn man auf den Markt geht oder Dalla Dalla fahren will hat man mit Englisch eh keine Chance… die Studis und Profs können ja wenigstens noch Englisch und unterhalten sich mit uns auf Englisch. Zum Glück wird an der Uni Englisch gesprochen… Toby hat uns in den letzten Tagen das Wichtigste beigebracht und wir haben Alles schön brav aufgeschrieben. Ab morgen ist Toby nämlich erst einmal weg (beim SPRING-Workshop in Arusha) und wir sind auf uns alleine gestellt, was nach der Rundumbetreuung letzte Woche schon eine Umstellung ist. Wir sind aber ganz gut vorbereitet und können uns mittlerweile unser Essen schon alleine bestellen und Dalla Dalla fahren müsste jetzt eigentlich auch alleine klappen.







Dalla Dalla fahren:



Wir haben uns gestern noch mal die wichtigsten Routen aufschreiben lassen…ist ganz schön verwirrend, denn es gibt natürlich keine schönen Übersichtstafeln, mit Haltestellen und Routen. Man muss wissen wo ein Haltestelle ist (sind auch daran zu erkennen, dass viele Leute und Dalla Dalla rumstehen bzw. halten). Dann sollte man wissen, wo man hin will bzw. wo man umsteigen will (die Anfangs- und Endhaltestellen stehen vorne auf den Dalla Dallas. Zusätzlich gibt es noch eine spezielle Farbe für jede Route: farbige Streifen auf den Fahrzeugen). Wenn man also an einer Haltestelle steht und weiß, welches Fahrzeug man nehmen muss, dann muss man es noch managen in eines der Dalla Dallas reinzukommen, die immer sehr überfüllt sind. Dalla Dallas haben normalerweise die Größe eines VW-Busses (es gibt auch größere) und es werden min. 20 Personen dort hineingequetscht. Hat man einen Platz ergat tert, sollte man dann natürlich noch wissen, wo man aussteigen will. Natürlich kann man auch fragen, aber ohne entsprechende Suaheli-Kenntnisse ist dies schwierig. Auf jeden Fall sollte man den Namen der Haltestelle wissen, dann kann dem Fahrer einfach sagen „shusha hosteli“ was soviel bedeutet wie dass man am Mabibo Hostel aussteigen will.







Mabibo Hostel:



Sarah und ich wohnen, wie ihr ja schon wisst, im Mabibo Hostel. Dieses Studi-Wohnheim ist eigentlich mehr eine Studi-Wohnanlage, denn es handelt sich hierbei um ein ziemlich großes Gelände, auf dem 6 große Geschoßbauten stehen. Anscheinend wohnen hier fast 5000 Studis wohnen. Wir sind in Block F untergebracht (für Graduated Students und Ausländer) und genießen den Luxus von Zweibettzimmern während es in den anderen Blocks nur Drei- und Vierbettzimmer gibt. Wenn wir gewollt hätten, hätten wir auch ein Einzelzimmer bekommen können Neben den Wohnblocks, die jeweils einen eigenen Hausmeister, common room und Internetraum haben, gibt es noch zwei Cafeterien, einen Supermarkt, einen Friseur, einen Telefon-laden und eine Videothek oder so?? Außerdem arbeiten hier jede Menge Leute, die sich um die Pflege der Grünanlagen kümmern, die hungrigen Studis mit leckerem Essen versorgen, das Gelän de bewachen (es gibt eine hohe Mauer mit einem Tor um das Hostel herum), neues Wasser bringen oder die Gemeinschaftsbäder putzen…. Sarah und mir gefällt es hier sehr gut. Ist ein ziemlich sicherer Ort mit sehr angenehmer Atmosphäre. Die Studis kommen so langsam alle aus den Ferien zurück, bisher ist es hier noch nicht sehr voll. Dann werden wir sehen, wie sich die Lautstärke entwickelt… Es gibt nämlich drei kleine Nachteile am Mabibo Hostel: es ist abends und nachts sehr laut (ich schlafe immer mit Oropags), wir müssen mit dem Dalla Dalla zur Uni fahren (das Hostel ist nicht auf dem Campus) und es gibt kein fließendes Wasser (heißt wir müssen immer Wasser schleppen und mit ins Bad oder in die Küche nehmen. An der Uni gibt es fließendes Wasser). Für uns überwiegen aber die Vorteile (Sicherheitsaspekt und „Bewegungsfreiheit“ auch abends), auf dem Campus wird wohl öfters was geklaut und abends kann es schon mal zu Überfällen kommen.







Choo Kikuu …heißt Uni…



Und fängt erst am 26.09 an. Diese Woche hatten wir noch Urlaub J …was nach den ziemlich stressigen letzten Wochen in Deutschland auch dringend notwendig war. Ab Montag beginnt dann die orientation week für alle neuen und ausländischen Studis. Mal sehen, was uns dann erwartet. Ich bin schon ganz schön gespannt und freue mich darauf, dass es bald losgeht. Mehr dazu dann nächste Woche.







Geld und Preise:



Wie schnell man sich doch an eine neue Währung und Preisrelationen gewöhnt. Gestern haben wir auf dem Markt keine Weintrauben gekauft, weil wir diese als extrem teuer empfunden haben: für eine kleine Rispe wollten die Verkäufer 500 Schillingi haben. Keine Ahnung warum Trauben so teuer sind, ich glaube nicht dass sie importiert werden…. Was teurer ist als in Deutschland, sind Fruchtsäfte. Hier im Supermarkt kostet 1 Liter Orangensaft 1600 Schillingi. Diesen Luxus gönnen wir uns aber trotzdem J. Ansonsten ist Alles recht günstig:



10 Orangen – 200 Schillingi



5 Mangos – 750 Schillingi



1 Staude kleine Bananen – 700 Schillingi



Wali njegere – 500 - 1000 Schillingi



Ugali maharage – 500 – 1000 Schillingi



Chai na Chapati – ab 200 Schillingi



1 Monat Hostel-Miete – 600 Schillingi, ab dem 26.09 wird auf 750 erhöht



Dalla Dalla-Fahrten – offizieller Fahrpreis für alle Strecken sind 200 Schillingi (ist als Gesetz festgeschrieben), manchmal auch weniger



Wasserkocher – 9000 Schillingi



Vorhänge – 5000 Schillingi



… natürlich sind diese Angaben jetzt nicht sonderlich repräsentativ, aber sie vermitteln schon mal einen Eindruck davon, was uns das Leben hier so kostet… Zum Umrechnen: 1300 oder 1400 Schillingi sind ca. 1 Euro J …momentan leben wir also recht preiswert.







Kwa heri,



Jasmin




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