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Beiträge  - Auslandsberichte
08.10.2002: (Liverpool (Großbritannien)) "Neues aus Liverpool"    [geschrieben von rainer]

So, ein paar Tage habe ich ja nix geschrieben, also gibt?s jetzt mal wieder das neueste frisch und ausführlich von der Insel.

Die Engländer hier sind ja auf jeden Fall für jeden Klatsch und Tratsch zu haben. Dauernd liest man überall was über die neuesten Skandälchen der Royals oder Promis. Bei und kann man sich ja noch recht gut davor schützen, wenn man kein Boulevard Magazin kauft oder auch auf die Bild am Sonntag verzichtet. Aber hier scheint es dauernd neue Enthüllungen zu geben. Hervorzuheben ist auf jeden Fall das damalige vierjährige Verhältnis zwischen dem eher konservativen Familienmenschen und Ex-Premierminister John Major und einer Parlamentsabgeordneten. Ich hab mich eher amüsiert über die Sensationsgier mancher Medien. Da merkt man schon, dass ein riesiger Teil der hiesigen Presse und Fernsehens in der Hand von Rupert "in Häppchen servieren" Murdoch ist. In Deutschland erkennt man ja teilweise eine ähnliche Entwicklung, aber hier sind die wohl schon einen Schritt weiter.

Ich hab auch mal einen Schritt weiter aus Liverpool hinausgefahren und hab auch mal das suburbane Umland kennen gelernt. Und was soll ich sagen, hier gibt es genauso langweilige Einfamilienhauswüsten wie in Deutschland. Mit ein oder meist zwei Autos vor der Tür und schönem Vorgarten und keinerlei Funktionsmischung. Die Stadt Chester, 40 min südlich von Liverpool (aber was heißt das schon beim britischen ÖPNV), ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Samstags mittags ist es zwar etwas anstrengend, sich durch die Horde der Shopping - Süchtigen zu bahnen. Auf jeden Fall lohnt es sich einmal auf der Stadtmauer um die gesamte Altstadt zu spazieren. Die Stadt war früher unter römischer Herrschaft und hatte auch ein Amphitheater, welches allerdings eher kümmerlich ist. Demnächst werde ich mir auch wohl noch die (hoffentlich) schöne Countryside hier anschauen, trotzdem tat es mal gut, aus Liverpool raus zu kommen.

Womit ich schon beim nächsten Thema bin: Nachtleben. Es ist echt unglaublich. Jeden Tag (wirklich jeden Tag ? außer Sonntag abends) kann man hier weggehen und tut es dann auch. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Montagabend der Hauptfeiertag der Liverpoolians ist. Im City Center ist so ziemlich jede Kneipe immer brechend voll, und die Engländer mögen es ja, in der Schlange zu stehen, deswegen steht man auch schon mal an, nur um in eine Kneipe rein zu kommen. Die Uni selbst veranstaltet auch zweimal die Woche (Montags und Samstags) eine Party, wo auch schon mal gut und gerne 600-700 Leute vor der Tür in der Schlange stehen. Hier trifft man dann sehr viele Freshers, also Ersties, die gerade dem Elternhaus entflohen sind und natürlich erst mal auf die Kacke hauen. Im ersten Jahr, so haben mir auch Kommilitonen berichtet, ist es wohl üblich wirklich jeden Tag zu feiern und sich abzuschießen. Dementsprechend hat man auch das Gefühl, auf diesen Parties in einem richtigen Baggerschuppen zu sein, die Musik ist aber auf jeden Fall ganz witzig, so dass so ziemlich jeder feiern kann. Den Kulturschock muss man wohl erst einmal überwinden. Dann gewöhnt man sich auch daran, dass die Frauen ? teilweise auch Mädels ? sich zum Weggehen richtig aufdonnern und der Großteil sich selbst bei moderaten Temperaturen nur leichter bekleidet ins Nachtleben stürzt. Da fragt man sich, wie man sich dass jeden Tag leisten kann, sind die Preise hier doch durchgehend höher als in Deutschland (wobei man mit der richtigen Wochenplanung auch recht günstig wegkommen kann). Am Samstag sollte man allerdings schon zu Hause vorglühen, gibt es hier bei den Getränken dann doch tatsächlich Preisaufschläge von bis zu mehr als 100 %. Und auch der Eintritt ist manchmal recht happig. In kleine Läden oder Studiparties kommt man auch mal für 3 Pfund rein (ca. 5 Euro), für die Karte einer Party mit u.a. Fatboy Slim nächsten Samstag musste ich aber sage und schreibe 29,70 Pfund hinlegen, aber das will ich mir dann doch schon geben. Der Laden ist dann auch länger auf, in der Regel macht hier so ziemlich alles pünktlich um zwei Uhr dicht. Eigentlich ist das auch gar nicht so schlecht, da geht man hier halt schon um 8 Uhr los und nicht erst wie bei uns um 10, 11 oder 12 Uhr. Dafür ist man dann nämlich am nächsten Tag wieder recht fit. Deswegen habe ich auch noch kein Vorlesung in der Uni verpasst! Aber über die Uni schreibe ich vielleicht nächstes mal was. PS: Die Kontoeröffnung war dann doch recht einfach. Mit einem Brief von der Uni und meinem Perso ging das ganz einfach, jedenfalls bei der National Westminster... Und viele Grüße natürlich an die anderen Sokrates-Leute, die jetzt auch wohl alle in ihren (Urlaubs-)Orten eintrudeln ;-)

Rainer

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