Auslandsberichte
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26.09.2002: (Liverpool (Großbritannien)) "Das Leben hier geht weiter..." [geschrieben von rainer]
Endlich haben wir auch zu Hause Internet anschluß. Aber leider nicht einen so schönen DSL-Anschluß wie in Deutschland sondern nur das Modem in meinem Leppi. Aber gut, man kann ja nicht alles haben. Dafür bin ich der einzige, der eine eigene Telefondose in seinem Zimmer hat, daher sitze ich jetzt schön an meinem Schreibtisch, während ich das schreibe.
Mittlerweile habe ich auch die erste Woche Uni hinter mir (Obwohl heute erst Donnerstag ist). Denn unser Stundenplan sieht nur den Besuch von Mo-Mi vor. Allerdings erwarten hier die Teacher, dass man viel Zeit zum Lesen in der Bibliothek verbringt. Naja, irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, da alle Kommolitonen schon innerhalb der nächsten zwei Monate drei Hausarbeiten fertig haben müssen. Und da ich hier wohl keine Prüfungen mache, ausser wahrscheinlich meinen Vertiefungsentwurf schreiben, habe ich momentan echt viel Zeit, mir die ganze Stadt anzuschauen. Das hab ich nach F-Projekt und P+E Prüfung aber auch gebraucht. Schön entspannen... Nicht entspannend ist allerdings, hier ein Bankkonto zu eröffnen. Die wollen ca. 1000 unterlagen haben, unter anderem einen Reisepass (Perso reicht nicht) und eine Bescheinigung, auf der man auch die deutsche Adresse sieht. Dazu dann noch Bescheinigungen von der Uni etc. Vielleicht gehe ich morgen aber auch mal zu einer anderen Bank, die hoffentlich nicht so kleinlich ist. Einen Reisepass hab ich nämlich nicht, für die Reise ins UK reicht normal ja der Perso. Einkaufen gehe ich häufig bei dem einen Lidl, der hier ist. Das gute ist, dass viele Packungen in Deutsch sind, weniger gut, dass der Lidl hier genauso siffig ist, wie die in Deutschland, aber man ist ja schon was gewöhnt. Das muss man auch wohl, Kensington, wo ich wohne, scheint wohl ein heisses Pflaster zu sein, demnächst werden hier auch Kameras in den Strassen installiert, um die Kriminalitätsrate zu senken. Vielleicht gibt es dann ja keine Schlägerei zwischen BMX-Gangs (aged 16-18) wie vorgestern in einer Nachbarstrasse). Ansonsten merkt man schon, dass Merseyside Ziel 1 Region der EU ist (um mal wieder den Raumplaneraspekt miteinzubringen). Viele Stadtteile hier werden merklich aufgewertet. Industriegelände umgenutzt, Gebäude renoviert, etc. Wie hier in Kensington. Hab heute in einer Lokalzeitung gelesen, dass in unserer Strasse vor unserem Einzug alle Häuser renoviert wurden (doppelt verglaste Fenster, neue Türen, Dächer dicht gemacht, etc.). Die Häuser hier sind nämlich schon 120 Jahre alt. Schon älter als ich dachte, aber eigentlich in gutem Zustand. Am Wochenende werden ich wohl auch mal das Suburbane Umland von Liverpool erkunden und zu einer Bekannten fahren. Bin mal gespannt, wie sich das von unserer klassischen sprawl city unterscheidet. Die Erfahrungen gibts dann beim nächsten mal. So weit, bis dann Rainer
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